
Gastgeber Urs Voegeli, Geschäftsführer der Janssen-Cilag GmbH (links) freute sich über den konstruktiven Austausch beim J&J Open House auf dem Hauptstadtkongress. An der Diskussion beteiligten sich untern anderem Dr. med. Ruth Hecker, Moderatorin Inga Bergen und Prof. Dr. med. Sylvia Thun (von links).
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Beim zweiten J&J Open House auf dem Hauptstadtkongress in Berlin Ende Juni drehte sich alles um die Fragestellung: „Innovations- und Gesundheitsstandort Deutschland: Welche politischen Impulse braucht medizinischer Fortschritt?“
Christian Gräff (Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin), Dr. med. Ruth Hecker, (Vorsitzende des Aktionsbündnisses Patientensicherheit, Fachärztin für Anästhesiologie und Chief Patient Officer, Universitätsmedizin Essen), Prof. Dr. Dennis Ostwald (Gründer und CEO des WifOR Institute) und Prof. Dr. Sylvia Thun (Director Digital Medicine & Interoperability Charité - Universitätsmedizin Berlin) diskutieren angeregt mit Gastgeber Urs Voegeli (Vorsitzender der Geschäftsführung der Janssen-Cilag GmbH, ein Unternehmen von Johnson & Johnson) und Moderatorin Inga Bergen.

Start der Diskussionsrunde mit Prof. Dr. med. Sylvia Thun, Prof. Dr. Dennis Ostwald, Dr. med. Ruth Hecker, Christian Gräff, Gastgeber Urs Voegeli und Moderatorin Inga Bergen (von links). Im Fokus der Session stand, welche Rahmenbedingungen der Zugang zu medizinischen Innovationen in Deutschland braucht.
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Großes Potenzial der Gesundheitswirtschaft
Die Herausforderungen, um das deutsche Gesundheitssystem zukunftsfit zu machen, sind enorm. Gleichzeitig stimmten alle Teilnehmenden überein: Die Chancen für die Gesundheitswirtschaft in Deutschland sind beträchtlich und die Versorgung verbessert sich durch neuartige Therapien kontinuierlich. Und auch, dass die Gesundheitswirtschaft als Leitwirtschaft im Koalitionsvertrag explizit genannt wird und Bundeskanzler Friedrich Merz sie als Chance für die Wertschöpfung im eigenen Land bezeichnet, stimmte zusätzlich optimistisch.

Welche Schwächen hat das deutsche Gesundheitssystem – und wo gibt es Potenzial? Dazu wurde angeregt diskutiert. Von links beginnend zu sehen: Prof. Dr. med. Sylvia Thun, Prof. Dr. Dennis Ostwald, Dr. med. Ruth Hecker, Christian Gräff, Urs Voegeli und Inga Bergen.
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Schwächen im aktuellen System
Dennoch ruckelt es im Gesundheitssystem. In seiner heutigen Struktur wäre es aufgrund der demografischen Entwicklung in zehn Jahren nicht mehr finanzierbar. Bürokratische Hürden und ein veraltetes AMNOG sorgen dafür, dass Innovationen nur verspätet oder im schlimmsten Fall gar nicht in den deutschen Markt eingeführt werden und somit die Patient:innen nicht erreichen.
Außerdem verhindern ein häufig vorherrschender Pessimismus und die fehlende Kooperationsbereitschaft einzelner Akteure im Gesundheitssystem, dass Veränderungen mutig angegangen würden.
Gesundheit als Wachstumstreiber für die deutsche Wirtschaft
Große Einigkeit herrschte bei den Teilnehmenden in einem Punkt: Ein neues Mindset sei gefragt - eine Abkehr der Wahrnehmung von Gesundheitsausgaben als reiner Kostenfaktor hin zu einer Anerkennung als nachhaltige Investitionen in gesündere, produktivere Menschen und damit auch als Wachstumstreiber für die deutsche Wirtschaft. Schließlich werden 12 Prozent des Bruttoinlandsprodukts durch Gesundheitsausgaben realisiert.
Konkret bedeutet das: Statt Innovationen primär unter dem Blickwinkel der Kosten zu betrachten, gelte es, ihre Beiträge zur Versorgung, Lebensqualität der Patient:innen, längerer Arbeitsfähigkeit der Menschen und wirtschaftlicher Stabilität aktiv in den Vordergrund zu stellen.
Hier können Sie sich die komplette Session ansehen:
Über das J&J Open House:
Das J&J Open House hat sich seit seiner Gründung vor 7 Jahren als Dialogformat fest etabliert. Es hat sich zum Ziel gesetzt, komplexe gesundheitspolitische Themen mit relevanten Stakeholder:innen aus unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens zu beleuchten und gemeinsam nach tragfähigen Lösungen zu suchen.
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